„Deutschland hat Rücken“ titelte 2018 ein Buch und wurde zum Bestseller. Rund 81 % der Menschen litten in den vergangenen zwölf Monaten unter Rückenschmerzen. Während unspezifische Beschwerden, die durch Überbelastung, Verspannungen oder Stress verursacht werden, meist unproblematisch sind und sich nach einiger Zeit mit einer konservativen Behandlung, wie Physiotherapie, Krankengymnastik oder Schmerzmitteln, zurückbilden, kann bei mechanischen Ursachen, wie einer Nervenquetschung durch vorgefallene Bandscheibenteile, oft nur eine Operation helfen.

„Wir haben in den vergangen zehn Jahren einen grossen Entwicklungsschub im Bereich der minimalinvasiven Operationsmethoden erlebt“, stellt Dr. med. Erik Veit fest. Er ist Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am AMEOS Klinikum Bernburg und hat sich auf Wirbelsäulenchirurgie spezialisiert. In diesem Jahr hat er minimalinvasive Wirbelsäulenoperationen in Bernburg etabliert. Das Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Patient*innensicherheit aus, weil nur durch kleine Schnitte operiert wird. So entstehen viel kleinere Wunden, die schneller als grosse Schnitte heilen und eine niedrige Komplikations- und Infektionsrate aufweisen.

Mithilfe einer Kamera wird direkt an der betroffenen Stelle operiert und die vorgefallene Bandscheibe unter mikroskopischer Sicht und Röntgenkontrolle mit feinen Mikroinstrumenten entfernt. Die Nervenwurzel wird vorsichtig von jeglichem Druck befreit, wobei auch Einengungen durch Knochen beseitigt werden können. Um zu verhindern, dass weiteres Bandscheibengewebe nachrutscht, werden alle lockeren Knorpelanteile aus dem Bandscheibenraum entfernt. Ein grosser Vorteil dieses präzisen Vorgehens: Auf dem Weg zur betroffenen Stelle wird wenig Gewebe durchdrungen, sodass sich deutlich weniger Narben im Bereich der Nervenwurzel bilden. Dadurch verläuft die Genesung nach einem Eingriff schneller, und die meisten können sich bereits am Tag nach der OP wieder gut bewegen.

Damit der Rücken möglichst fit bleibt, hat Veit noch einen Tipp: „Drei Mal pro Woche Sport machen, für etwa 45 Minuten.“ Die Sportart ist übrigens egal, denn jeder Sport, der Spass macht, fördert einen gesunden Rücken.

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Autorin: Kathrin Adam, Schönebeck

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Seit der Etablierung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie werden jährlich mehr als 300 Hüft- und Knieendoprothesen im AMEOS Klinikum Bernburg implantiert. Mit der erfolgreichen Zertifizierung zum EndoProthetikZentrum Bernburg wurde durch unabhängige Prüfstellen im August 2017 bestätigt, dass die hohen Anforderungen an die Planung, Durchführung und Nachbehandlung in standardisierter Weise konsequent eingehalten werden.

Aufgrund der stetigen Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Operationstechniken und dem damit immer grösser werdenden Wissensschatz hat sich die Oberärztinnen und Oberärzte auf verschiedene Fachgebiete spezialisiert.

Details zu unserem kompletten Leistungsspektrum finden Sie hier. 

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Das AMEOS Klinikum Bernburg ist für die regional anteilige Versorgung der rund 200.000 im Salzlandkreis lebenden Bewohner tätig. Das Klinikum verfügt über sechs medizinische Fachkliniken, drei medizinische Zentren, Sprechstunden sowie eine ambulante Physiotherapie und Ergotherapie. 

Das AMEOS Klinikum Bernburg ist akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Ausbildungsstätte für Pflegefachkräfte, Krankenpflegehelferinnen und -helfer, Operations- und Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten.